Dass Gott in Jesus Christus Mensch wurde, ist eine der zentralsten Aussagen des christlichen Glaubens. Aber wie ist diese „Inkarnation“ (Joh 1,14) zu verstehen? Wie „ganz“ wurde Gott Mensch, wenn er doch auch Gott bleibt? Verbarg er seine Göttlichkeit für eine Zeit, oder machte er z.B. in seiner Passion davon einfach keinen Gebrauch? Im Vorblick auf die Weihnachtszeit beschäftigen wir uns mit diesen Fragen anhand des Johannesevangeliums und seines Prologs. Wir bedenken, welche Folgen sich aus der Inkarnations-Botschaft für das Verständnis des Heils, für die christliche Ethik und auch für die christliche Hoffnung ergeben, und wie wir heute angemessen von der Menschwerdung Gottes reden können.